Die Faultierpost kommt
Was ist der Gedanke dahinter?
Ich sprach in meinem Beitrag zu 6 Monaten Faultierblog von einer Möglichkeit, mit mir in Kontakt zu treten. Eigentlich sprach ich eher von der Idee, hatte aber noch keine konkrete Umsetzung im Kopf.
Kommentare unter meinen Beiträgen wollte ich von Anfang an nicht und auch jetzt scheint es mir eine recht unattraktive Option zu sein. Die Webseite ist so designed und mit dem Content befüllt, wie ich mir das vorstelle und möchte. Baue ich eine Kommentarfunktion ein, dann biete ich den Lesern damit die Möglichkeit, auf direktem Wege auf den Beitrag zu reagieren. Eigentlich ist das ja nichts Schlechtes und sehr einfach.
Das hat aber auch zur Folge, dass sich das Aussehen der Seite mit jedem neuen Kommentar verändert. Logisch, jeder neue Kommentar benötigt seinen eigenen Platz und verändert damit das Aussehen.
Jeder neue Kommentar verändert aber natürlich auch den Inhalt der Seite. Das ist eigentlich der wichtigste Punkt gegen ein Kommentarsystem auf meiner Seite. Ich wäre somit nur noch Moderator meiner eigenen Webseite. Das entspricht nicht meiner Idee für dieses, sehr private Projekt.
Einen Kommentar kann auch jeder Besucher meiner Webseite lesen. Bei einem sensiblen Thema wie der Depression, möchte das vielleicht nicht jeder und schreibt so erst gar nichts, obwohl er gerne etwas dazu sagen würde. Bedenkt man all die oben genannten Faktoren, ist eine Kommentarfunktion also mehr als unpassend für meine Seite.
Die Idee mit der Post
Einer Person etwas mitzuteilen, die geographisch von einem selbst getrennt ist, ist ein uraltes Problem, welches über die Jahrtausende immer schneller und effizienter gelöst werden konnte. Anfang der 90er Jahre, als die Masse der PC's an das Internet angeschlossen wurde, kam dann auch für die E-Mail die große Stunde. Post innerhalb (damals noch) weniger Minuten auszutauschen, war ein riesiger Fortschritt. Im Radio hörte ich zu der Zeit noch, wie Postkarten und Briefe von Zuhörern der letzten Sendung vorgelesen wurden. Ähnlich verhielt es sich auch bei Musikwünschen. Die wurden auf eine Postkarte geschrieben (mit dem richtigen Stich -oder Kennwort!) und dann wartete man eine Woche lang, ob der Wunsch erfüllt wird.
Heute ist die E-Mail so selbstverständlich wie auch fast schon wieder überholt. Sie wirkt jedenfalls sehr angestaubt. Bekommt ihr noch Mails, die keine Werbung sind? Der Großteil der Kommunikation geht mittlerweile über Messengerdienste. Die sind noch mal schneller in ihrer Kommunikationsform und bei (fast) keinem von uns mehr wegzudenken. Die Idee des Briefes oder der Mail finde ich aber nach wie vor noch sehr charmant.
Man kann sich beim Verfassen einer Mail jede Menge Zeit lassen, sie mehrmals vor dem Abschicken lesen und den ein oder anderen Gedanken noch mal korrigieren oder abändern. Das beugt gedanklichen Schnellschüssen etwas vor. Schreibt man in einem Messenger wie selbstverständlich seine Gedanken so auf, wie sie gerade aus einem herauspurzeln und drückt dann in Trance auf absenden, dann ist der Gedanke raus. Ob er nun so gemeint war, oder nicht. Das kann zu vielen, vielen Missverständnissen führen, die vermeidbar wären.
Ich habe mich daher dazu entschlossen, mich an die Faultierpost anschließen zu lassen. Mein eigenes Postfach ist dort eingerichtet und der Zusteller weiß ebenfalls bescheid. Wie schnell das ganze System funktioniert, mag ich nicht voraussagen. Immerhin handelt es sich um die Post und dazu noch um die Faultierpost, was per Definition Langsamkeit der Post + Faultiergeschwindigkeit = Faultierpostgeschwindigkeit ergeben müsste. Für die beiden Variablen sind aber leider keine verlässlichen Werte zu finden.
Hier kann man also, wie bei der Grenzwertberechnung, erst einmal nur raten. Die Zeit wird zeigen, wie sich das System entwickelt
Am Ende jeder Seite wird eine Schaltfläche zu finden sein, welche euch die Kontaktaufnahme ermöglichen wird. Ihr gelangt darüber zu einem einfachen und übersichtlichen Formular, welches eure Nachricht an mich übermittelt. Ich werde jede Nachricht bearbeiten und bin gespannt, welche interessanten Konversationen dadurch zustande kommen werden.
Das war es dann auch schon. Nicht mehr und nicht weniger.
www.faultierblog.net - Jetzt noch persönlicher!
Es grüßt herzlich