Das Faultier steht kurz davor seine Therapeutin für die Zeit in der Klinik kennen zu lernen. Es muss sich im Gangwirrwar des Hauses zurechtfinden, findet sich in einem Labyrinth von Fragen wieder und bekommt am Ende sogar noch eine etwas heikle Frage beantwortet.
Das Faultier hat es sich mit einem Flens vor dem Rechner gemütlich gemacht und feiert 6 Monate Faultierblog.
Es hat ein paar Gedanken zu diesem depressiven Blog mitgebracht und teilt diese ganz ungehemmt mit jedem, der nicht schnell genug den Browser geschlossen hat. Prosit!
Wie macht man weiter, nachdem die akute Phase der Krankheit überstanden ist?
Wie lange dauert eine Depression eigentlich an?
Fragen auf die es gilt eine Antwort zu finden, indem man ein paar Dinge für sich ausprobiert und wieder neu erlernt
Wie ist mein erster Eindruck bis Mittag von der Klinik? Hört man in einer psychosamatischen Klinik mit vielen Depressiven eigentlich rund um die Uhr nur Geschluchze und Gewimmer?
Ich justiere etwas mein Bild einer solchen Einrichtung, erlebe eine neue Dimension der Langsamkeit und nehme meine erste Mahlzeit als staatlich anerkannter Depressiver in einer Klinik ein. Ein Franke und viele weitere Menschen werde ich dabei kennen lernen und den ein oder anderen Tipp für die nächsten Wochen erfahren.
Die Tür des Büros geht auf und mich lächelt eine kleine, zierliche Person mit blonden, schulterlangen Haaren und einem breiten Lachen an. Sie stellt sich mir als meine Co - Therapeutin vor und wird mit mir den Therapieplan besprechen. Als Erstes aber möchte sie ein Foto von mir machen. Für die Patientenakte. Dafür hat sie eine kleine Digitalkamera.
Es wird ernst. Das Faultier verlässt seine depressive Baumhöle und klettert mal eben auf einen anderen Baum. Ein Baum, der viel höher und dichter ist. Das Ziel ist klar : Ganz oben ankommen und somit über den Ereignissen stehen zu können, sie aus sicherer Höhe zu betrachten und sich von der neuen Aussicht inspirieren zu lassen.
INNEN - ZIMMER - TAG
Das Faultier liegt im Bett, vor ihm liegt der Laptop. YouTube ist geöffnet. Durch die Fenster verirren sich heute nur ganz wenige Sonnenstrahlen. Ein trüber Morgen, mit trüben Gedanken, die das Faultier mal wieder plagen. Auf YouTube läuft an diesem Morgen immer wieder das gleiche Lied.
Innen - Auto - Tag
Die digitale Uhr eines Opel Corsa zeigt 12:22 Uhr an und aus dem Iphone, welches an der Windschutzscheibe befestigt ist, quäkt Googles Stimme für die Navigation. In 200 Metern muss mein früheres Ich also rechts abbiegen, um dann in 100 Metern links abzubiegen.
Heiße Ware an diesem Samstag. Es geht um die Schulzeit des Faultiers und seine Meinung über Lehrer und Schule allgemein. Dabei begibt es sich auf sehr dünnes Eis und ist sich durchaus bewusst, dass manche Ansichten provokativ sind, aber dennoch festgehalten werden sollten.
Es kommt mir nicht aus dem Sinn...
Ein paar Überlegungen zum heutigen Tag
Eine Kneipe am Abend, ein Zimmer im Dämmerlicht und als Kontrast dazu brennende Wüstensonne und das Licht einer Stadt, die niemals schläft. Dies sind alles Bestandteile meines aktuellen Beitrags, der auch weiter nicht mit Gegensätzen geizt und den Leser mit auf eine ganz besondere Reise nimmt.
Darf ich vorstellen? - Das Faultier
Das bin ich. Die Mitte der zwanziger Jahre eines menschlichen Lebens sind überschritten, Abitur, eine künstlerische Ausbildung absolviert und nach dem Abschluss ein Studium in einer technisch/theoretischen Richtung begonnen. Vielseitig begabt und noch vielseitiger (gibt es das Wort? http://www.duden.de/suchen/dudenonline/vielseitiger - irgendwie wird man es schon verwenden können) interessiert. Das Aussehen dürfte durchschnittlich sein und ich hatte noch nie Probleme schnell mit neuen Menschen in Kontakt zu treten.