Das Jahr 2018 dauert nur noch ein paar Stunden und nachdem das Weihnachtsessen fast vollständig verdaut und in Speckpolster umgewandelt wurde, ist es an der Zeit sich zurückzulehnen und zurück zu blicken. Einmal im Jahr ist das erlaubt. Ansonsten gilt die Devise "never look back". Ich habe es zum Anlass genommen, mal in meinen Statistiken zu schauen, welche Beiträge die meistgelesenen in diesem Jahr waren. Da stechen vier Beiträge deutlich heraus.

Alle anderen Beiträge haben ungefähr die gleiche Verteilung. Diese vier aber haben mehr Aufrufe als der normale Durchschnitt. Ganz oben steht der Beitrag Eine Trennung die schwerfällt. Er handelt über eine Zeit im Sommer, die für mich nicht so erfreulich war und ich mich letztendlich dazu entschied, mich aus Aktivitäten rund um den Dunstkreis der Universität komplett herauszunehmen und keine Aufgaben mehr zu übernehmen oder Partys dort zu besuchen. Wiedermal eine radikale Entscheidung, wie schon vor knapp drei Jahren meine Entscheidung, WhatsApp und Facebook (für private Zwecke) nicht mehr zu nutzen. Es fiel mir schwerer als ich dachte und diese Entscheidung war vielleicht etwas plötzlich - aus einer Situation heraus entstanden, in der ich Antworten suchte, keine fand und eine Veränderung nötig war. Meine Freunde und Bekannten von dort sind mir alle erhalten geblieben, wofür ich sehr dankbar bin. Zu hören, dass einige Dinge nicht mehr sind wie vorher und etwas "fehlt", wenn ich nicht da bin, macht mich immer etwas traurig, zeigt mir aber auch, dass ich dort schon auch ein Teil eines Systems war, das nicht blass und grau vor sich hinvegetierte.
Dann haben wir auf Platz zwei, mit sehr respektablem Abstand zum ersten Platz, Das Faultier in der Notaufnahme. Mitte Oktober brach ich mir den Fuß bei einem Arbeitsunfall. Der ist mittlerweile wieder verheilt und bekommt seinen großen Belastungstest in der Silvesternacht. Das Erlebnis eines gebrochenen Fußes und das in der Notaufnahme sind zwei Sachen, die ich nach Möglichkeit nicht so schnell wiederholen möchte.
Auf Platz drei steht Die Pfalz, Gefühle, Musik und Ich. Nur wenige Wochen nach Eine Trennung die schwerfällt führte mich ein Job in die Pfalz. Ich hatte davor große Bedenken, weil ich mich ausgelaugt fühlte und nicht auf der Höhe meiner Kreativität war. Nachdem aber die ersten Töne die Lautsprecher verlassen hatten und der Bass den Körper durchschüttelte, arbeitete mein Gehirn normal, die Aufregung und die Bedenken waren verschwunden und ich fühlte mich hinter meinem Mischpult in meinem Element.
Den vierten Platz nimmt Besuch in der Klinik ein. Im Frühjahr fuhr ich nochmal für einen Tag in die Klinik, in der ich 2016 wegen meiner Depression behandelt wurde. Dort hatte ich viele nette Menschen kennengelernt und mit einigen habe ich bis heute noch Kontakt, bis hin zu freundschaftlichem Kontakt. Eine Person, mit der ich einen freundschaftlichen Kontakt pflege, hatte sich Anfang des Jahres noch mal in eine Behandlung dort begeben und wir machten aus, dass ich sie dort besuchen komme. Es war ein sehr schöner Tag, die Sonne schien und so konnten wir alle guten Plätze in der Umgebung aufsuchen und im besten Café weit und breit unsere belgische Waffel mit Eis draußen genießen. Es war schön, sich wieder zu sehen und auch die Klinik nochmal zu besuchen, der ich quasi mein Leben ab der zweiten Hälfte des Jahres 2016 verdanke. Es war nicht leicht, sehr fordernd und ich war nicht immer der gleichen Meinung wie die der Ärzte und Therapeuten, aber ich bekam dort eine exzellente Behandlung, die den Grundstein für meine weitere ambulante Therapie und letztendlich auch meine vollständige Genesung legte. Es gab eine Angestellte im Gastrobereich der Klinik, die mich an diesem Tag sofort wiedererkannte. Mit ihr hatte ich während meiner Behandlung dort einen Deal, dass sie mir morgens verriet, welchen Kuchen es mittags geben würde und falls es der gute Käsekuchen sein würde, sie mir etwas beiseite legt, weil der immer schnell weg war. Hatte man gerade eine Behandlung um 16 Uhr oder kam etwas später, war er oft schon weg. Andere Personen aus dieser Zeit trafen wir keine, da ich Sonntags da war und bis auf ein Notfallteam keine Therapeuten oder Ärzte im Haus waren.


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Wenn ich so darüber nachdenke, hatte das Jahr 2018 parallelen mit dem Jahr 2015. Ich sagte mir vor beiden Jahren, dass diese meine Jahre werden sollten. Das Jahr 2015 fing gut an, allerdings gab es mehrere Rückschläge und am Ende des Jahres war ich schwer depressiv und wollte das nächste Jahr nicht mehr erleben. Auch das Jahr 2018 fing super an, entwickelte sich im Sommer so einem graus und Ende des Jahres lag ich schon wieder für Wochen im Bett - dieses mal wegen einem gebrochenen Fuß. Das Jahr bot genügend Gründe, wieder depressiv zu werden und ich war auch lange Zeit traurig und mies drauf. Aber da ist auch der Unterschied zum Jahr 2015. Ich habe Wege sind Methoden gefunden, mich davon nicht in eine weitere depressive Episode ziehen zu lassen. Miese Zeiten hat jeder, so auch ich. Mir macht in der rückwertigen Betrachtung des letzten Jahres Mut, dass ich die negativen Erlebnisse gemeistert habe und die positiven Dinge genießen konnte. Denn die gab es natürlich auch. Ich habe tolle neue Leute kennen gelernt, habe mit Freunden schöne Momente erlebt und mit meiner Familie das ein oder andere Fest feiern können. In ein paar Stunden ist dieses Jahr nun auch wieder vorbei und ich bin gespannt, was das nächste bringen wird. Auch dieses Jahr werde ich, wie letztes Jahr schon, heute Abend/Nacht arbeiten und hoffentlich dazu beitragen können, dass viele Menschen eine schöne Silvesterfeier haben werden. Nächstes Jahr geht es dann mit dem Blog und auch mit meinem Podcast weiter.
Feiert schön und kommt gut in das neue Jahr!

Es grüßt herzlich

Das Faultier

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